Baustelle der Berliner Wasserbetriebe - Sachstand
Vortrieb eines neuen Schmutzwasserkanal DN 800 der Berliner Wasserbetriebe im Bereich Lea-Grundig-Straße bis zur Wuhletalstraße wird zwei Jahre zum Bauplatz
In der Marzahner Lea-Grundig-Straße müssen die Berliner Wasserbetriebe bis Ende 2023 einen mit fast einem Meter Innendurchmesser sehr großen Schmutzwasserkanal (DN 800) auf einer Länge von einem Kilometer durch einen Neubau ersetzen. Der Baubereich erstreckt sich von der Lea-Grundig-Straße 36 bis zur Wuhletalstraße 72 - 90.
Die erst 1981 gebaute Leitung aus Beton zwischen der Wuhletalstraße und der Lea-Grundig-Straße 36 ist so stark korrodiert, dass eine Sanierung nicht möglich ist. Um den Verkehr und die Anwohnerparkplätze während des Neubaus möglichst wenig einzuschränken, wird die neue Leitung unterirdisch vorangetrieben und die alte Leitung nicht ausgebaut, sondern im Boden belassen und dort zugeschlämmt. Das neue Kanalrohr aus gegen aggressive Abwasserkomponenten widerstandsfähigem Polymerbeton wird in neuer Trasse neben die alte Leitung gelegt.
Im März 2022 starteten die in sieben aufeinanderfolgende, jeweils etwa 150 bis 200 Meter lange Abschnitte gegliederten Bauarbeiten an der Lea-Grundig-Straße 36. Für einen Abschnitt wird jeweils eine ca. 6 bis 12 Meter tiefe Start- und Zielbaugrube für die Tunnelvortriebsmaschine ausgehoben, von der aus die Rohre dann weitestgehend Grabenlos durch die „Bohrmaschine“ vom Typ Herrenknecht aufgefahren wird.
Zwischen Start und Zielbaugrube sind jeweils kleinere Baugruben im Abstand von ca. 70 m notwendig, um größere Richtungswechsel realisieren zu können. Rund um diese Baugruben mussten aus technologischen Gründen temporär Parkplätze und Müllstandflächen gesperrt werden.
Aktuell konnten die Haltungen unter der Mehrower Allee aufgefahren werden, somit haben wir die erste Hälfte des Projektes erreicht. D. h. von 26 Haltungen wurden 13 Haltungen realisiert.
Schwierigkeiten und Verzögerungen kamen durch die Bodenverhältnisse zustande. Hier sind wir auf der ganzen Strecke auf harten Lehm gestoßen. Dieser musste größtenteils mit dem Presslufthammer gelockert werden, um die für die Vortriebsschächte notwendige, die Absenkschächte herzustellen. Weiterhin sind wir auf alte Stahlbetonstraßen aus den Zeiten des Wohnungsbaus aus DDR-Zeiten gestoßen.
Vorteile der gewählten Vortriebsweise: Durch die Vortriebsbauweise müssen tausende Tonnen Erdreich nicht bewegt werden, da hier knapp 1 km offener Haltungsbauweise vermieden werden konnte. Gleichzeitig wurde ebenfalls durch die geschlossene Bauweise eine große Zeitersparnis erzielt, da hier über die gesamte Baulänge Baugräben in einer Tiefe von ca. 8 m – 12 m über eine Länge von 1 km vermieden wurden.
Die Bauarbeiten werden schrittweise fortgeführt. Der momentan abgesperrte Bereich wird bis Anfang September 2023 vorgehalten und danach bis zur Wuhletalstraße kurz vor der Neuen Wuhle bis Ende Mai 2024 beendet.